Bei der diesjährigen Hauptversammlung legte der Vorsteher der Egerländer Gmoi, Thomas Zelenka, ein reichhaltiges Tagesprogramm vor. Neben den üblichen Berichten standen Neuwahlen des kompletten Vorstandes an und Mitglieder wurden für bis zu 60-jähriger Zugehörigkeit geehrt. Auch etwas ganz besonderes gab es. Die Gmoi ernannte zwei verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern.
Landesvorsteher Albert Reich überbrachte die Grüsse vom Bundesvorstand und dankte den Egerländern in Kornwestheim und Ludwigsburg für Ihre verdienstvolle Brauchtumsarbeit im vergangenen Jahr. Die Gmoin Kornwestheim und Ludwigsburg waren vor 61 Jahren die ersten Gründungen in Baden-Württemberg. Der Erste Vorsteher von Kornwestheim, Adam Pfortner, war schon vor der Vertreibung aktiv im Bund der Egerländer Gmoin tätig. Der Bundesverband konnte im Vorjahr sein hundertjähriges Bestehen feiern.
Im Bericht des Vorstehers ging Zelenka auf die vielen Veranstaltungen des Vereines ein. Neben geselligen Vereinsfesten wie das Sommerfest oder den Fasching gab es zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen wie die Egerländer Kirbe, Muttertagsfeier, Martini und Kulturtagungen.
Auch bei Trachtenumzügen wie dem Wendlinger Vinzenzifest oder den Heimattagen Baden-Württemberg in Ulm waren die Trachtenträger vertreten. Für die Heimatstube (vereinsgeführtes Museuum) konnten antiquarische Bücher vom Egerland und dem fundierten Volksbrauchtum erworben werden.
Der Kulturwart Reinhard Ziesch hielt ein Referat über den berühmten egerländer Barockbaumeister Balthasar Neumann. Johann Balthasar Neumann wurde im Haus Nr. 12 in der Schiffgasse als siebtes von neun Kindern des Tuchmachers Hans Christoph Neumann in Eger geboren und am 30. Januar 1687 in Eger getauft. Neumann schuf rund 100 bedeutende Brücken, Kirchen, Klöster, Schlösser, Wohn- und Geschäftshäuser. Sein wohl berühmtestes Werk ist die Würzburger Residenz. Fast hätte der Egerländer Neumann auch das Residenzschloss in Ludwigsburg gebaut. Wohl lagen auch schon Pläne für den Bau des Schlosses vor, doch entschied sich der Herzog von Württemberg für eine günstigere Lösung.
Bei den anschließenden Neuwahlen gab es Veränderungen. Der bisherige Stellvertretende Vorsteher Adolf Salzbrunn wollte nach jahrzehntelanger Arbeit nicht mehr für ein Amt kandidieren.
Als Nachfolger im Amt eines Stellvertreters wurde die bisherige Beisitzerin Sigrid Nehrbaß gewählt. Als neuer Kassier wurde Gerhard Siemens und als neuer Beisitzer wurde Horst Hippmann gewählt. Vorsteher Thomas Zelenka erhielt in geheimer Abstimmung eine einstimmige Wiederwahl für zwei weitere Jahre. Der Vorstand bedankte sich für die gute Zusammensetzung des neuen Gmoirates.
Die Bastelgruppe der Gmoi unter Leitung von Hildegard Dietrich und Gerda Wild erzielte durch den Verkauf von gebasteltem Weihnachtsschmuck in der vergangenen Jahren einen Erlös von 1000 Euro. Diesen Reinertrag spendete der Verein zwei sozialen Einrichtungen in Kornwestheim für ihre gemeinnützige Arbeit. So erhielt die LudwigsTafel, die auch in Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche in Kornwestheim, vertreten durch Franz Scheuermann und Jacqueline Avagliano, den Tafelladen und das Martinistüble unterhält eine Spende über 500 Euro. Die Tafel hilft und unterstützt hilfsbedürftige Mitmenschen in Kornwestheim und Ludwigsburg.
Renate Schwaderer, stellvertretend für die Sozialdiakonische Gruppen in der Aldinger Strasse und im unteren Klingelbrunnen, erhielt ebenso 500 Euro Spende. Die Gruppen unterstützen benachteiligte Menschen unterschiedlicher Altersgruppen dabei, Fuß in unserer Gesellschaft zu fassen. Ein besonderes Augenmerk der Einrichtungen, liegt auf der Arbeit mit den Kindern. Ihnen bieten die Gruppen Hausaufgabenbetreuung und Förderung durch das Angebot verschiedenster Freizeitaktivitäten, teilweise auch in den Ferien. Den Familien der Kinder oder anderen Erwachsenen bieten Sie Sozialberatung und machen ihnen verschiedene Begegnungsangebote.
Den Mitgliedern der Gmoi war es ein Wunsch, damit Familien und vor allem auch Kindern zu helfen, die am sozialen Rand unserer Gesellschaft stehen.
Vorsteher Zelenka konnte erneut Mitglieder für lange Treue zu ihrem Verein ehren. Besonders hervorzuheben sind Erich und Anni Meiler für 45 Jahre, Helga Kaiser, Theo und Gerda Wild und der Ehrenvorsteher Kurt Fritsch für 60-jährige Mitgliedschaft auszeichnen.
Eine besondere Würdigung erhielt Elke Riecke und Hildegard Dietrich. Beide Frauen erhielten die Bundesehrennadel. Erike Maertens erhielt für Ihre über 30-jährige aktive Vereinsarbeit das Bundesehrenzeichen, die höchste Auszeichnung im Bund der Egerländer Gmoin, überreicht.
Bild_1: Spendenübergabe
Von l. nach r.
Vorsteher Thomas Zelenka,
Renate Schwaderer,
Gerda Wild,
Franz Scheuermann,
Jacqueline Avagliano,
Hildegard Dietrich.
Vorne: Jan Zelenka
Bild_2: Ehrungen
Von l. n. r.
Norbert Maertens,
Gerda Wild (60 Jahre Mitglied),
Albert Reich,
Thomas Zelenka,
Janina Fauser (15 Jahre Mitglied)
Bild_3: Ehrungen
Von l. n. r.:
Elke Riecke,
Hildegard Dietrich (beide Bundesehrennadel),
Thomas Zelenka,
Albert Reich (Landesvorsteher) und
Erika Maertens (Bundesehrenzeichen)
Bild_4: Ehrenmitglieder
Von l. n. r.
Vorsteher Thomas Zelenka,
die beiden Ehrenmitglieder Norbert Maertens und
Adolf Salzbrunn,
Landesvorsteher Albert Reich